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ZNS-SPEKTRUM

Beruhigender Tierkontakt

© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln
Beruhigender Tierkontakt

Kalifornien. Demenz-Kranke scheinen weniger ängstlich, hyperaktiv und verbal weniger aggressiv zu sein, wenn sie Kontakt zu Haustieren haben. Im Vergleich zu Demenz-Kranken, die keinen Umgang mit Tieren pflegen, sind sie anscheinend auch kognitiv etwas besser leistungsfähig; der Unterschied ist allerdings nicht signifikant. Hunde und Katzen haben offenbar einen vergleichbar günstigen Einfluß. Zu dieser Schlußfolgerung gelangt eine Vergleichsstudie von C. L. Fritz und Mitarbeitern, in der sie Angehörige von 64 Alzheimer-Patienten befragten, die in ihrer häuslichen Umgebung lebten. Von diesen hatten 34 Personen (53 Prozent) regelmäßigen Kontakt mit Haustieren. Die Kranken waren zu Beginn der Studie im Durchschnitt 73 Jahre alt und hatten bis dahin bereits 5 Jahre lang unter Demenz-Symptomen gelitten.

Die amerikanische Untersuchung bestätigt vergleichbare Beobachtungen aus Pflegeheimen. Während sich andere Studien mehr mit kurzfristigen Effekten von Haustieren auf Demenz-Kranke befaßten, überprüften Fritz und Mitarbeiter, wie sich der Tierkontakt im Verlauf von 12 Monaten auf die genannten Patienten auswirkte.

Angesichts ihrer Beobachtungen spricht einiges dafür, daß mehrstündiges Halten und Streicheln eines Haustieres den Patienten beruhigt. Aktivierende Effekte waren dagegen nicht zu beobachten. In der Interpretation ihrer Studienergebnisse schließen die Autoren auch mittelbare Effekte nicht aus. So ist durchaus denkbar, daß die Tiere vor allem die Betreuer beruhigten, indem sie die Aufmerksamkeit vom Patienten ablenkten, die Irritierbarkeit der Betreuer durch auffälliges Patientenverhalten verringerten und unangenehme Erlebnisse mit dem Kranken schneller vergessen ließen. Wie eine andere Studie andeutet, hängt im Falle der Betreuer die Wirkung der Mensch-Tier-Interaktion möglicherweise vom Geschlecht des Betreuers und der Art des Tieres ab. Denn in der genannten Untersuchung litten diejenigen jungen Betreuerinnen unter weniger Streß, die Katzen hatten. Dagegen verfügten bei männlichen Betreuern besonders solche über eine gute Gesundheit, die sich mit Hunden befaßten.

C. L. Fritz, T. B. Farver, P. H. Kass, L. A. Hart: Association with companion animals and the expression of noncognitive symptoms in Alzheimer's patients. J. Nerv. Ment. Dis. 183 (1995), 459-463

Wir danken

für die Bereitstellung des Textes aus dem ZNS- bzw. DEMENZ-SPEKTRUM

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Letzte Änderung am 13. Februar 2001

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