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"Freundschaft" beruhigt Demente© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln |
USA. Wenn man Demenz-Kranken die Möglichkeit eröffnet, mit Gleichbetroffenen
in "freundschaftlichen" Kontakt zu treten, fördert dies nicht nur ihr
Wohlbefinden, es verringert auch problematische Verhaltensweisen. Diesen
Schluss ziehen N. G. Kutner und Kollegen aus intensiven sechsmonatigen
Beobachtungen an 59 Bewohnern einer Betreuungseinrichtung für Demenz-Kranke.
Die amerikanischen Wissenschaftler untersuchten, wie vorhandene
Freundschaften sich auf erregtes Verhalten der Patienten auswirken. Als
"Freunde" galten solche Mitpatienten, mit denen ein Demenz-Kranker zusammen
saß oder spazieren ging, den er berührte oder in "Unterhaltungen"
verwickelte. Die Auswertung ergab, dass "unbefreundete" Patienten mehr als
dreimal so oft bei agiertem Verhalten beobachtet wurden (12,5 Prozent der
Stichproben) als Patienten mit "Freundschaften" (3,6 Prozent der
Stichproben). Kutner und Kollegen räumen ein, dass ihre Statistik keine
Rückschlüsse auf Ursache-Wirkungsbeziehungen gestattet. So ist es durchaus
möglich, dass erregt wirkende Kranke nur ungern als "Freund" gewählt werden.
Freundschaft würde dann nicht unbedingt "beruhigen", sondern Folge eines
bereits ruhigeren Verhaltens sein.
N. G. Kutner u.a.: "Friendship" interactions and expression of agitation among residents of a dementia care unit. Research on Aging 2000 (22) 188-205
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