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Gefahr durch Alzheimervon Jochen Gust |
Die Alzheimer-Erkrankung beeinträchtigt das Vermögen den Alltag zu bewältigen mit der Zeit erheblich. Die eigene Wohnung kann so zur Gefahrenquelle werden.Zum zweiten Mal in dieser Woche sind die Nachbarn von Frau S. in heller
Aufregung. Wieder hat die alte Dame, die demenzkrank zu Hause lebt, vergessen,
dass sie einen Topf mit Kartoffeln auf dem Herd stehen hatte, und die Wohnung
verlassen. Es riecht angebrannt. Deshalb haben die Nachbarn die Feuerwehr
alarmiert. Rechtzeitig ist diese zur Stelle, sodass ein Wohnungsbrand
verhindert werden kann. Bleibt nur der Weg ins Heim?Der Gewissenskonflikt aller liegt auf der Hand. Frau S. hat ein Recht darauf, so weit wie möglich selbständig ihr Leben führen und gestalten zu dürfen. Sie und ihre Nachbarn haben aber auch ein berechtigtes Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit. Doch nimmt man dementen Menschen "verfrüht" ihre Selbständigkeit, die sie nach und nach ohnehin einbüßen, verlieren sie einen nicht unerheblichen Teil an Lebensqualität. Der mangelnde Anspruch "tätig" sein zu müssen (zum Beispiel zu kochen) führt zudem häufig zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustands. Technik hilftUm dementen Menschen so lange wie vertretbar eine selbständige Lebensführung in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen, gibt es eine Vielzahl technischer Lösungen und Sicherheitsvorrichtungen. Diese können die Sicherheitsrisiken im Alltag ausschalten oder zumindest minimieren. Eine Herdsicherung, bei der zwischen Starkstrom und Herd ein sogenannter Netzwächter geschaltet wird, unterbricht beispielsweise nach einer vorgegebenen Zeit automatisch die Stromzufuhr. Der Herd geht nach einer bestimmten Zeit aus, ohne dass sich seine Funktion für den Benutzer ändert. Es gibt weitere innovative technische Hilfen, wie etwa Wasserflussregler die das Überlaufen der Badewanne verhindern können, Temperatursensoren, Türsicherungssysteme oder gar spezielle Bügeleisen, die sich selbst ausschalten, wenn sie vergessen werden. WohnungsberatungWelche technischen Hilfen im Einzelfall sinnvoll eingesetzt werden können, wie der Wohnraum individuell angepasst werden kann und wer sich gegebenenfalls an den Kosten beteiligt, all dies erfahren Interessente in - falls vorhanden - örtlichen Wohnberatungsstellen. Leider wurden im letzten Jahr zwei Modellprojekte in Schleswig-Holstein in Sachen Wohnraumberatung eingestellt. Laut Sozialgesetzbuch soll die Beratung nun von der Pflegekasse übernommen werden. Eine unglückliche, und sehr pikante Vermischung der Zuständigkeiten, denn die Kassen sind auch die Kostenträger der Anpassungsmaßnahmen.
Unabhängig davon gibt es Informationen zur Wohnraumanpassung bei der:
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