Gewichtsverlust bei Demenz |
Spezielle Ernährungsprobleme bei Alzheimerpatienten
Speziell bei der Alzheimererkrankung, eine Form der Demenz, ist sehr häufig eine Unterernährung festzustellen. Diese ist nicht unbedingt durch eine verminderte Nahrungsaufnahme zu erklären, sondern auch durch körperliche Ursachen. Hierzu ein Auszug aus dem Deutschen Ärzteblatt. "Bruno Vellas, Toulouse, berichtete über Probleme der Fehl- und Unterernährung bei Auftreten der Alzheimererkrankung. Dies ist ein vielfach vernachlässigtes Problem. Hinweis dafür ist die Tatsache, dass seine Forschungsgruppe bei 40 Prozent der Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimertyp Gewichtsverlust und Unterernährung festgestellt hat. Dieser Gewichtsverlust tritt auch ein, wenn der Kaloriengehalt in der Ernährung der Patienten im Vergleich zur Kontrollgruppe gleich oder sogar höher ist. Ein Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent pro Jahr wurde bei 35 Prozent der männlichen und 32 Prozent der weiblichen Demenzkranken festgestellt. Die entsprechenden Zahlen in der Kontrollgruppe betrugen jeweils 18 Prozent. Vellas wies darauf hin, dass Patienten mit Demenz vom Alzheimertyp einen höheren Energiebedarf haben. Er führt dies auf motorische Unruhe, ruheloses Umhergehen und auf Stress zurück. In der Literatur wird der damit einhergehende Gewichtsverlust auch mit metabolischen Störungen im Sinne eines Hypermetabolismus als Ausdruck einer systemischen Erkrankung erklärt." In diesem Bericht werden vor allem den Vitaminen C, E, B12, B6, Folsäure, b-Karotin, eine besondere Bedeutung in Bezug auf die kognitiven Fähigkeiten zugewiesen. "Hohe Serumspiegel der genannten Vitamine sind offenbar mit einem besseren Abschneiden in verschiedenen kognitiven Funktionstest korreliert. Vitamine können die kognitiven Funktionen wahrscheinlich auf zwei Wegen beeinflussen. Der antioxidative Effekt bestimmter Vitamine einerseits und die ausreichende Versorgung mit Vitamin B12, B6 und Folsäure andererseits können protektive Effekte für die Integrität des ZNS haben." Eine beginnende Demenz führt häufig zu einer Mangelernährung, da die Fähigkeiten, adäquat einzukaufen und zu kochen, abnehmen. Raffinierte Kohlenhydrate (Weißmehlbrötchen, Konfitüre, Biskuits, Zwieback, usw.), die dann oftmals über einen längeren Zeitraum die tägliche Kost dominieren, bilden so ein besonders Risiko für eine Malnutrition . Wenn aber nun der Kranke an Gewicht verliert müssen sich nicht gleich allzu großen Sorgen machen, denn das kann eine ganz natürliche Folge der Krankheit sein. Dabei können die Patienten sogar ganz normal Essen. Dennoch sollte abgeklärt werden, ob hierfür auch keine pathologischen Gründe vorliegen . Im Endstadium der Demenzerkrankung gelten laut amerikanischen Studien zu folge andere Prinzipien der Ernährung. Da ihre physische und physiologische Aktivität sich stark verlangsamt hat, können Patienten mit fortgeschrittener Demenz Monate und sogar Jahre mit einem Minimum an Kalorienzufuhr überleben. Die meisten Patienten verlieren an Gewicht, sie erreichen aber einen Zustand in dem keine weitere Gewichtsabnahme mehr stattfindet und stabilisieren sich. Hier ist es wichtiger das Wohlbefinden des Patienten dadurch zu steigern, indem man auf seine Bedürfnisse eingeht, anstatt man versucht ihm Nährstoffe zuzuführen, welche sein Körper nicht verwerten kann.
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