Rätselhafter Gewichtsverlust bei Alzheimer-Demenz© Dr. Dr. Herbert Mück, Köln |
USA. Alle einschlägigen Studien sind sich darüber einig, daß die Alzheimer-Demenz mit Gewichtsverlust einhergeht. Ob dieses Phänomen Ursache oder Folge der Demenz ist, weiß bis heute niemand. Nicht zuletzt verunsichert der Gewichtsverlust Angehörige besonders, da sich viele fragen, ob sie den Patienten unzureichend ernähren. Manche fühlen sich dann verantwortlich, ja schuldig, wenn das Körpergewicht des Kranken kontinuierlich abnimmt. Auf diese und weitere Gesichtspunkte des Problems weisen G. P. Wolf-Klein und F. A. Silverstone in einer Übersichtsarbeit hin. Nach Ansicht der Autoren sind die Ursachen des Gewichtsverlustes bei Alzheimer-Demenz vorerst spekulativ:
Erstaunlicherweise essen sehr viele Alzheimer-Kranke qualitativ gut und quantitativ in ausreichender Menge. Ein großer Teil von ihnen ist körperlich sogar gesünder als von einer Demenz verschonte gleichaltrige Menschen. Eine Untersuchung bei gesunden älteren Menschen zeigte, daß ein guter Ernährungszustand mit gutem kognitivem Leistungsvermögen einhergeht. In einer anderen Studie wirkte sich die Gabe von Glukose günstig auf das Kurzzeitgedächtnis von Alzheimer-Kranken aus. Vor diesem Hintergrund verlockt der Gedanke, durch geeignete Ernährungsstrategien günstig auf den Verlauf einer Alzheimer-Demenz einwirken zu können. Nach Ansicht der Autoren läßt sich durch die Kontrolle des Körpergewichts und eine geeignete Ernährungsstrategie zumindest eines sicherlich schon heute beeinflussen: die mit dem Gewichtsverlust einhergehenden weiteren Komplikationen wie eine erhöhte Infektionsneigung und eine schlechte Wundheilung. G. P. Wolf-Klein, F. A. Silverstone: Weight loss in Alzheimer's disease: an international review of the literature. Int. Psychogeriatrics 6 (1994) 135-142 |
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