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Wissenswertes über die Alzheimer Krankheit und Demenzerkrankungen

Logo der Evang. Ges. Evangelische Gesellschaft Stuttgart e.V. Alzheimer Beratungsstelle
Dipl. Psych. Günther Schwarz, Büchsenstr. 34-36, 70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 20 54 - 374, Fax: (0711) 20 54 - 499374

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6.2 Teilstationäre Pflege und Betreuung

In Tagespflegeeinrichtungen treten ähnliche Schwierigkeiten wie im stationären Bereich auf. Die üblichen Pflegesätze ermöglichen, dass etwa 7 Pflegebedürftige sich die Pflege und Betreuung durch eine Pflegekraft teilen. Fast alle Tagespflegeeinrichtungen sind räumlich relativ begrenzt, haben keinen geschlossenen Garten und die Türen nach Außen sind offen. Demenzkranke, die sehr bewegungsaktiv oder betreuungsintensiv sind, können deshalb oft nicht aufgenommen werden.

Gerontopsychiatrische Tagespflegeeinrichtungen, die eine verbesserte Personalsituation und eine angemessene räumliche und bauliche Ausstattung besitzen, sind daher sehr notwendig, um für Demenzkranke nutzbare Tagesbetreuungsangebote machen zu können. Solche Einrichtungen haben in der Regel einen beschützten Gartenbereich und bieten genügend Bewegungsraum in einem geschlossenen räumlichen Umfeld. Die Raumgestaltung und die Betreuung orientieren sich an denselben Prinzipien wie sie zuvor bei den stationären Angeboten beschrieben wurden. Wichtig sind auch hier eine hohe Flexibilität gegenüber den Bedürfnissen und Betreuungsanforderungen einzelner Tagesgäste bei einem andererseits möglichst gleichbleibenden und überschaubaren Tagesablauf.

Übungen und Spiele zum Gedächtnistraining oder längeres Vorlesen aus der Zeitung wie es in Tagespflegeeinrichtungen zum Teil üblich ist, sind für demenzkranke Tagesgäste ungeeignet. Stattdessen haben gemeinsames Singen, Bewegungsspiele, Tanzen, Spazieren Gehen, Sinnesaktivitäten und hauswirtschaftliche Tätigkeiten einen wichtigen Stellenwert.

Auch in der Tagespflege können Integrationsversuche zwischen Demenzkranken und nicht Demenzkranken schnell an ihre Grenzen geraten.

Dem Fahrdienst kommt in einer gerontopsychiatrischen Tagespflegeeinrichtung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Die Fahrer müssen sich gut auf die Kranken einstellen können und müssen ein Vertauensverhältnis zu ihnen aufbauen. Häufig wechselnde Fahrer sind daher problematisch. Teilweise werden gute Erfahrungen mit Vorruheständlern oder Ruheständlern gemacht, die diese Aufgabe mit Geduld und Engagement gegebenenfalls nach vorheriger Schulung auf Geringverdienerbasis übernehmen.

Größere Tagespflegeeinrichtungen bemühen sich, die Tagesgäste zeitweilig in Kleingruppen zu betreuen, damit sie den unterschiedlichen Bedürfnissen besser gerecht werden können.

Neben der Tagespflege gibt es mittlerweile auch vereinzelt Nachtpflegeangebote, die sich bisher allerdings aus verschiedenen Gründen nur in Einzelfällen etablieren konnten.

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Die Broschüre Wissenswertes über die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzerkrankungen der Alzheimer Beratungsstelle der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V. stellte uns freundlicherweise Herr Dipl. Psych. Günther Schwarz bereit. (Stand Sept. 2003)

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